Die Ideologie der toxischen Produktivität suggeriert, dass wir stets leistungsfähig sein und unser Bestes geben müssen, selbst wenn es uns geistig oder körperlich nicht gut geht. Fehlende Leistungen werden oft als Schwäche betrachtet. Deshalb neigen viele dazu, in einem Job zu verharren, auch wenn dies zulasten ihrer mentalen Gesundheit geht. Solch ein Verhalten kann durch undankbare Tätigkeiten, wenig unterstützende Vorgesetzte und ein allgemein belastendes Arbeitsumfeld verstärkt werden. Über die Zeit kann dies erheblich an uns zehren. Deshalb ist es essenziell, die Signale zu erkennen, die darauf hinweisen, dass eine berufliche Veränderung notwendig ist. Um sicherzustellen, dass du den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst, möchten wir dir drei Anzeichen vorstellen, die dir signalisieren, dass eine berufliche Neuausrichtung in Erwägung gezogen werden sollte.
Zeit für einen Jobwechsel:
Darum ist die “Hustle Culture” so toxisch für unsere mentale Gesundheit, von nichts kommt nichts – das stimmt wohl. Man muss sich für seine Träume (und seinen Traumjob) ins Zeug legen und Zeit, Aufwand und Geduld investieren, um da hinzukommen, wo man am Ende sein möchte. Das ist zwar alles schön und gut, sollte aber nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit passieren. Und damit ist nicht nur die physische Gesundheit (mit Dauerschnupfen im Winter und aufgrund von Stress geschwächtem Immunsystem) gemeint, sondern insbesondere die psychische Gesundheit, die Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und im schlimmsten Fall von Überlastung ein Burn-out mit sich bringen kann. Die Hustle Culture, die durch die sozialen Medien ihren Namen bekommen hat und vor allem dort propagiert wird, geht weit über durchschnittlichen Stress im Job hinaus. Wir sollen 24/7 erreichbar sein, unsere Freund:innen und alle anderen sozialen Kontakte aus unserem Leben verbannen, uns nur auf unsere Arbeit fokussieren und alles andere streichen – denn nur so sei man wirklich erfolgreich. Klar, dass man früher oder später daran zerbricht. Wir sind viel mehr als nur unsere beruflichen Erfolge. Der Wert eines Menschen wird nicht dadurch bestimmt, wie viele Beförderungen und Gehaltserhöhungen er: sie schon abgeräumt hat oder wie viele Stunden er: sie am Tag arbeitet. Das besonders Toxische an dieser „Hustle Culture“ ist der Aspekt, dass es als etwas Positives dargestellt wird, überarbeitet, erschöpft und müde zu sein. Du zählst als Hustler:in, wenn deine Arbeit für dich alles ist, und je weniger Zeit du mit Freizeit verbringst, desto besser bist du. Uns wird dadurch beigebracht, immer mehr wegzustecken und einfach zu schlucken, ohne mal darüber nachzudenken, wie ungesund dieser ganze Druck und Stress für uns ist. Genau aus diesem Grund müssen wir uns immer wieder selbst daran erinnern, was uns guttut, was schlecht für uns ist, wo unsere Grenzen sowohl im beruflichen Kontext als auch in jedem anderen Lebensbereich liegen und wann es Zeit ist, die Reißleine zu ziehen.
Wann es Zeit für eine berufliche Veränderung ist: die Gefahren der Hustle Culture für unsere geistige Gesundheit
Das Sprichwort „Ohne Fleiß kein Preis“ hat durchaus seine Berechtigung. Für unsere Ziele und den idealen Job müssen wir uns anstrengen und oft Zeit, Engagement und Geduld aufbringen. Es ist wichtig, jedoch nicht zu vergessen, dass unsere Gesundheit nicht auf der Strecke bleiben sollte. Hierbei beziehen wir uns nicht nur auf körperliche Symptome wie ständige Erkältungen im Winter und ein durch Stress bedingtes schwaches Immunsystem, sondern hauptsächlich auf psychische Folgen wie Schlaflosigkeit, Depressionen und im schlimmsten Fall ein Burn-out.
Die sogenannte “Hustle Culture”, die besonders in den sozialen Medien ihren Raum findet und gepriesen wird, übersteigt den normalen Arbeitsstress bei Weitem. Sie verlangt von uns, rund um die Uhr verfügbar zu sein, soziale Kontakte zu minimieren, uns allein auf die Arbeit zu konzentrieren und andere Prioritäten beiseite zu legen – als ob dies der einzige Weg zum Erfolg wäre. Es ist jedoch unausweichlich, dass diese Herangehensweise uns auf lange Sicht schadet. Unsere Identität und unser Wert sind nicht nur durch berufliche Erfolge definiert und nicht an der Zahl der Beförderungen oder Überstunden messbar.
Was diese Hustle Culture besonders gefährlich macht, ist, dass sie Erschöpfung und Überarbeitung glorifiziert. Man bekommt den Stempel des Hustlers, wenn der Beruf das Leben dominiert, und je weniger Freizeit man hat, desto anerkennenswerter erscheint man. Diese Denkweise ermutigt uns, ständig unsere Grenzen zu überschreiten und Warnsignale zu ignorieren. Daher ist es entscheidend, sich regelmäßig zu reflektieren, zu erkennen, was wirklich gut für uns ist, unsere eigenen Grenzen in allen Lebensbereichen zu verstehen und zu wissen, wann man einen Schritt zurücknehmen sollte.