In Zeiten der Arbeitslosigkeit sind Weiterbildungen willkommen, um den Horizont zu erweitern, neue berufliche Perspektiven in Angriff nehmen oder einfach in einem geregelten Tagesablauf zu bleiben. Alles Motive, die nachvollziehbar sind und verständlich. Was mir dabei oft auffällt, ist die Sorglosigkeit, mit der die Themen ausgesucht werden. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass die Überlegungen, wohin bringt mich diese Weiterbildung nicht in aller Konsequenz durchdacht und mit einem Realitäts-Check versehen werden.

Da werden Kurse besucht, die nicht nur nicht auf die berufliche Zukunft einzahlen, sondern diese sogar infrage stellen. Auch die Anhäufung völlig unterschiedlicher Kurse, die keinen roten Faden erkennen lassen, zahlen nicht auf eine stabile berufliche Basis ein.

Auch wenn sich Bildungsinstitute bei der Beratung sichtlich bemühen, können sie oft nicht optimal beraten. Dazu fehlt vielen der Überblick über die aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt, die aktuellesten Anforderungen und auf der anderen Seite müssen sie natürlich auch den eigenen Umsatz im Blick behalten.

Wie entscheiden Sie sich richtig?

Bevor Sie sich also für eine Weiterbildung entscheiden, überlegen Sie genau, wohin soll Sie das beruflich führen. Recherchieren Sie oder fragen in Unternehmen nach, inwieweit diese Themen wirklich auf Ihr Berufsziel einzahlen.

Stellen Sie sich insbesondere folgende Fragen:

  • Was ist mein berufliches Ziel?(Weiterentwicklung, Neuorientierung)
  • Wie viel Zeit gebe ich mir, dieses Ziel zu erreichen? Wie lang sollte der Kurs also sein?
  • Welche Themen gehe ich konkret an?Wie kann ich diese Themen miteinander verbinden? Bauen Sie aufeinander auf?Vermitteln sie mir neues Wissen oder aktualisieren sie vorhandenes Wissen?
  • Welcher Anbieter passt sowohl zu meinen inhaltlichen als auch meinen zeitlichen Wünschen?

Stellen Sie sich vor, die Weiterbildung erscheint in Ihrem Lebenslauf. Versetzten Sie sich nun in die Lage des Personalers oder Entscheiders und lesen Ihren beruflichen Entwicklungsweg mit deren Augen. Fragen Sie sich nach Stimmigkeit und dem roten Faden. Passen Berufsziel und Weiterbildung zusammen? Genau so liest ein Entscheider Ihre Unterlagen. Stationen, die sich nicht wirklich in das Gesamtbild einbinden lassen, hinterlassen einen komischen Beigeschmack. Sie erfordern Erklärungen und wenn dem Personaler die nicht geliefert werden, kann das zu einer Absage führen.

Wo bauen Sie Weiterbildungen in den Lebenslauf ein?

Üblicherweise gibt es im Lebenslauf eine Extrarubrik zum Thema Weiterbildungen und das passt auch. Wenn Sie jedoch eine Qualifizierung absolvieren, die auf Ihr aktuelles Berufsziel einzahlt, die länger gedauert hat als 3 Tage, dann ist empfehlenswert, diese an die entsprechende Stelle im Lebenslauf zu rücken. Bei aktuellen Weiterbildungen also gleich an den Anfang. Das signalisiert dem Arbeitgeber, dass sie im Stoff stehen, dass Sie die Zeit der Berufsuntätigkeit aktiv genutzt haben und genau wissen, worauf es in Ihrem Aufgabengebiet zukünftig ankommt. Diese positiven Signale wird kaum ein Entscheider übersehen.