- Was wollen Sie?
- Das Foto – der erste Eindruck
- Der Lebenslauf
- Der Sonderfall Kompetenzprofil
- Patchwork-Lebensläufe
- Das Anschreiben
- Qualifikationsnachweise
- Arbeitszeugnisse
Bei der Suche nach einer neuen Stelle spielen Bewerbungsunterlagen eine entscheidende Rolle. Anschreiben schreiben, Lebenslauf erstellen und Arbeitszeugnisse sind noch immer die erste Hürde. Die müssen Sie als Bewerber meistern . Erst wenn hier das ok vom Entscheider kommt, folgen Gespräche, AC´s und sonstige Einstellungstest.
Bekannt ist, dass Personaler wenig Zeit für das Checken der Unterlagen aufwenden. In manchen Unternehmen übernehmen das bereits Algorithmen. Deshalb oder Trotzdem lohnt es sich, die Unterlagen nicht hinzuschludern. Denn die sechs häufigsten Ablehnungsgründe sind – laut Umfrage der Beratungsagentur Kienbaum – nach wie vor:
Ablehnungsgründe:
- Mangelnde Rechtschreibung
- Ansprechpartner falsch oder gar nicht genannt
- Lücken im Lebenslauf ohne Erklärung
- Kein individuelles Anschreiben geschrieben
- Fehlende Unterlagen und
- Ein unprofessionelles Foto
Von meinen Klienten, die sich oft schon lange nicht mehr beworben haben, werde ich immer wieder gefragt: Wie schreibe ich denn nun ein Anschreiben, was den Personaler begeistert? Was schreibe ich, wenn es doch mal eine Lücke im Lebenslauf gibt? Welche Unterlagen muss ich wirklich alles mitschicken? Wie sieht ein professionelles Foto aus? Was will ein Personaler denn lesen?
Als Personalerin habe ich selbst jahrelang Bewerber ausgewählt. Und seitdem bin ich in Gesprächen mit vielen Personalverantwortlichen. Daher kenne ich die wesentlichen Punkte genau. Auch wenn nicht alle Personaler gleich sind, ticken doch viele ähnlich. Sie achten auf Fehler und Unstimmigkeiten. Und wenn bei ihnen ein Fragezeichen auftaucht, kist das für Sie oft eher ein Negativpunkt. Mit Stimmigkeit, rotem Faden, erklärten Lücken, gutem Foto und einer ansprechenden Gestaltung schaffen Sie es eher auf den A-Stapel.
Was wollen Sie?
Bevor Sie die Unterlagen erstellen und das Anschreiben schreiben: Finden Sie heraus, was Sie wirklich wollen. Welche Stelle, welches Unternehmen und welche Aufgaben wirklich zu Ihnen passen. Ehe Sie es versuchen, dem Entscheider recht zu machen ein paar Vorüberlegungen: Wo wollen Sie arbeiten? Welche Ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften wollen Sie einbringen? Beantworten Sie sich drei wesentliche Fragen auf dem Weg zum passenden Job:
Drei Fragen:
- Wer sind Sie?
- Was können Sie?
- Was wollen Sie?
Denn nur, wenn Sie genau wissen, wohin es für Sie geht, finden Sie eine Aufgaben, die zu Ihnen passt. Sie werden Ihren Lebenslauf und Ihr Anschreiben wie aus einem Guss fertigen. Es geht Ihnen leicht von der Hand. Den passenden Arbeitgeber werden Sie überzeugen.
Sie eignen sich nicht für jeden Job und nicht für jedes Unternehmen. Die erste Überlegung sollte also sein: Was wollen Sie? Aufbauend auf Ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Wünschen gehen Sie auf Jobsuche. Erst wenn Sie Jobbeschreibung und Wunschunternehmen für sich gefunden haben, beginnt die Unterlagenaktion.
Foto – der erste Eindruck
Sobald sich der Blick auf Ihre Unterlagen öffnet, fällt er auf Ihr Bild. Und ob Mensch will oder nicht, kann es bereits hier zu Zustimmung oder Ablehnung kommen. Dabei geht es nicht um Schönheit im Modelsinne sondern um Sympathie. Der Betrachter verbindet in der Regel mit Ihrem Foto sofort eigene Bezugspunkte:
- Kenne ich so eine Type aus meinem Umfeld? Ist der/die mir sympathisch?
- Erinnert er/sie mich an jemanden mit dem ich mal gute oder schlechte Erfahrungen gemacht habe? (auch an frühere Bewerber)
- Will ich ihm/ihr jeden morgen auf dem Flur begegnen und begrüßen?
- Passt der/die Type ins Unternehmen? habe ich das Gefühl, dass er/sie unsere Kultur leben kann?
Natürlich stellt sich niemand diese Fragen bewusst. Dann würde der Auswahlprozess noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Ein kurzer Blick auf das Foto genügt und all diese Fragen werden in Sekundenschnelle beantwortet.
Zeigen Sie Ihr Foto einigen Menschen, die Sie nicht so gut kennen und erfragen Sie deren Assoziationen dazu.
Grundlegende Tipps sind:
- Wenn der Fotograf Sie nicht fragt, wofür Sie sich bewerben wollen, gehen Sie wieder.
- Ziehen Sie sich einen Tick besser an, als Sie zur Arbeit gehen würden. Das verlangt eine Auseinandersetzung mit der Kultur, die zu Ihnen passt.
- Dass Sie freundlich schauen, den Betrachter ansehen, Frauen dezent geschminkt sind und Sie kein Urlaubsfoto verwenden, setzte ich als bekannt voraus.
Lebenslauf erstellen
Kernstück Ihrer Bewerbung ist und bleibt der Lebenslauf und Sie sollten ihn erstellen, bevor Sie das Anschreiben schreiben. In ihm können Personalverantwortliche nachvollziehen, wie sich Ihr beruflicher Werdegang entwickelt hat, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Sie für die ausgeschrieben Stelle mitbringen. Insgesamt werden folgende Aspekte genauer betrachtet:
Personaler achten zum Beispiel auf:
- Gibt es unerklärte Lücken im Lebenslauf? Dann klären Sie sie.
- Ist eine gewissen Stringenz im Werdegang zu erkennen? Nein? Dann schaffen Sie eine. Klären Sie ersteinmal für sich, wie alles logisch zusammenhängen könnte.
- Folgen die Jobwechsel kurz aufeinander oder haben Sie die Tendenz zu langfristigen Arbeitsverhältnissen?
- Bringen Sie „Stallgeruch“ mit – also Branchen-; Produkt- oder Angebotsaffinität?
- Passen die Aufgaben der letzten Stelle(n) zu den zu erledigenden Aufgaben?
- Berufseinsteiger oder erfahrene Fachkraft?
- Haben Sie längere Auszeiten genommen? Dann begründen Sie diese.
Und natürlich werden Alter, Geschlecht und Familienverhältnisse mit in die Entscheidung einbezogen. Hintergrund dafür ist z. B. ein bereits existierendes Team, in das Sie passen sollten oder ein bestimmter Vorgesetztentypus. Dafür nehmen sich Personaler im Schnitt nicht mehr als drei Minuten Zeit. Mit Fragen dazu müssen Sie im Vorstellungsgespräch rechnen. Setzen Sie sich also beim Schreiben mit Ihren Berufsleben auseinander. Dazu nutzen Sie die Gelegenheit beim Verfassen des Anschreibens.
Was kommt in den Lebenslauf?
Aus diesem Grund hat sich die amerikanische Variante des Lebenslauf – chronologisch absteigend – durchgesetzt. Denn das Wichtigste für Entscheider ist die aktuelle bzw., die beiden letzten Stellen Ihres Werdegang. Als Standard gilt dabei der tabellarische Lebenslauf. Der klassische Aufbau ist wir folgt:
- persönliche Angaben, die zwar nicht erforderlich sein sollten, deren Fehlen Sie aber sofort auf den Absagenstapel katapultiert – Name, Geburtsdatum, Anschrift und Telefonnummer sowie Mailadresse sind zu nennen
- Foto
- beruflicher Werdegang (Jobs inkl. Erfahrungen, Positionen, Ausbildungen, Weiterbildungen, Praktika)
- Sonstige/besondere Kenntnisse – IT, Sprachen, Führerschein …
- Ehrenämter, Hobbys, Projekte
Übersichtlichkeit steht hier vor kreativer Gestaltung.
Wann kommen Sie mit dem klassischen Lebenslauf nicht weiter. Wenn Sie das Lesen und sich Ihren Lebensweg anschauen, der vielleicht nicht ganz stringent ist oder Lücken aufweist. Wenn Sie sich in eine andere berufliche Richtung entwickeln wollen (Berufliche Neuorientierung) oder wenn Sie nach einer längeren Auszeit wieder in den Beruf einsteigen wollen. Auch für Patchwork-Lebensläufe eigen sich die Möglichkeiten, die Sie jetzt nutzen können, sind das Kompetenzprofil und vor allem auch das Anschreiben.
Sonderfall Kompetenzprofil
Ein Kompetenzprofil wird dem Lebenslauf vorangestellt und fasst die wichtigsten Erfahrungen und Kompetenzen für die ausgeschrieben Stelle zusammen. So ermöglichen Sie den Personaler auf einen Blick Ihr Potenzial zu erfassen. Sie können aus Ihren beruflichen Stationen das herausfiltern, was wesentlich ist.
So könnte ein Kompetenzprofil aussehen:

Geboren: 19.03.1979
Angestrebte Position: Assistentin mit kaufmännischen Aufgaben
Kompetenzprofil:
- Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau
- 8-jährige Berufserfahrung im Einzelhandel
- Qualifizierung zur Büroassistentin / Officemanagement
- Kassenabschlüsse
- Buchführung
- Rechnungskontrolle
- Wareneingangskontrolle
- Warenpräsentation
- Sämtliche Assistenzaufgaben mit 5jähriger Erfahrung
- Kunden- und Serviceorientierung
- Zuverlässigkeit
- Selbstständige Arbeitsweise
Patchwork-Lebensläufe
Patchwork-Karrieren sind einzigartig, individuell und sind aus vielen unterschiedlichen Bausteinen zusammengesetzt zu sein. Das macht sie aus.
Dabei gibt es eine Reihe von Gründen, Trends und Umständen, die dazu führen:
- Studienabbruch
- Zeiten der Arbeitslosigkeit
- Elternzeit
- Sabbatical
- Befristete Verträge
- Häufige Jobwechsel
- Quereinstiege
- Wechsel zwischen Festanstellung, Selbstständigkeit und Arbeitslosigkeit
Alles keine Seltenheit mehr. Leider werden aber viele dieser Gründe negativ gesehen, wenn auch nicht im gleichen Maßstab. Ausbildungs- oder Studienabbrüche gelten oft noch als Jugendsünden. Sabbatical sind zunehmend akzeptiert, wenn sie in einem gewissen zeitlichen Rahmen bleiben – ein halbes Jahr ist gut, ein Jahr geht noch, aber dann wird’s schwierig.
Schnell taucht gegenüber Patch-Workern die Frage auf: Was stimmt mit Ihnen nicht? Die gute Nachricht – mit Ihnen stimmt alles. Nur in Bezug auf Bewerbungen sollten Sie in paar Überlegungen zusätzlich anstellen, die Sie attraktiv machen.
Besondere Fähigkeiten von Patch-Workern
- Neugier und Anpassungsfähigkeit – Sie können sich schnell neuen Gegebenheiten anpassen, sind in der Lage Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen auf neue Inhalte und Umfelder zu adaptieren. Aus Neugier lernen Sie immer mehr dazu und probieren viel aus. Das bringt Sie oft zu ungewöhnlichen Lösungen.
- Interdisziplinarität – interdisziplinäres Denken versetzt Sie in die Lage Zusammenhänge anders zu sehen, quasi mit dem Blick von außen. Auch verlangt die Komplexität der Aufgaben zunehmen die Betrachtung von verschiedenen Blickwinkeln. Nicht umsonst gibt es immer mehr interdisziplinäre Studiengänge.
- Entwicklung Ihrer Persönlichkeit – Ecken und Kanten zeigen Persönlichkeit. Auslandsaufenthalte, Kinder- oder Elternpflege hinterlassen Spuren und prägen Ihre Persönlichkeit, entwickeln sie weiter.
Wie sie sehen, bringen Patch-Worker auch Stärken mit, die in der heutigen Zeit wichtiger werden. Setzen Sie sich intensiv mit Ihrem Leben und Ihren Stärken auseinander, um sie positiv in Szene setzen zu können. Denn so werden Sie den Personentscheider eher überzeugen.
Leider sehen Personalentscheider immer noch auch Nachteile, z. B. in Punkto Fachwissen oder auch Branchenkenntnisse. Trotzdem können Sie Ihre Chancen verbessern, indem Sie:
- Genau auswählen wo Sie sich bewerben und dies auch fundiert begründen können
- Ihre Stationen im Lebenslauf sinnvoll argumentieren können
- Ihre Stärken kennen und ausspielen
Den passenden Raum dafür bietet u.a.
Anschreiben schreiben
Auch wenn Sie Anschreiben schreiben nicht besonders lieben, ist eine Bedeutung nicht zu unterschätzen, denn es gibt die Möglichkeit Ihre Motive, Besonderheiten und Entscheidungen zum Beispiel für einen Quereinstieg zu formulieren und so dem Entscheider die Chance zu geben, Sie zu verstehen und bei der Auswahl zu berücksichtigen. Das gilt besonders für Berufseinsteiger, Patch-Worker und Quereinsteiger. Sicher ist es auf den ersten Blick mühsam, aber das ist es eigentlich nur, wenn Sie Ihre eigenen Beweggründe und Motive nicht ausreichend kennen, um sie anderen plausibel und knapp erläutern zu können. Ist das bei Ihnen klar, schreibt sich so ein Anschreiben fast wie von selbst.
Verzichten Sie dabei aber auf sämtliche Vorlagen, Musteranschreiben und Allgemeinplätze und -sätze. Die lenken sie in der Regel von sich selbst ab. Anschreiben schreiben ist ein individuelle und persönliche Sache. Bevor ich Ihnen zeige, wie Sie das angehen können, vorab noch ein paar absolute No go’s:
Absolute no go´s
- Tipp- oder Rechtschreibfehler
- Namen des Ansprechpartners falsch geschrieben
- Eindruck einer Massenwurfsendung
Und hier noch ein paar persönliche Erfahrungen, was Personaler beim Anschreiben nicht mögen.
- Immer die gleichen Einstiegssätze
- „Ich passe auf Ihr Profil“ – das entscheide immer noch ich
- „wie sie in meinem Lebenslauf sehen…“ – den habe ich bereits gelesen, ich weiß was ich tue
- „Sie suchen …“ – ich weiß selbst, was ich suche, das musst Du nicht wiederholen
Anschreiben schreiben ist für Viele ein Graus, doch es geht leicht von der Hand, wenn Sie sich gut vorbereiten und wissen, warum Sie diese Stelle wollen und der/die Richtige dafür sind.
Es kann ruhig etwas individueller und persönlicher werden. Mein Tipp: Schreiben Sie einen ersten Entwurf, in dem Sie einer Ihnen bekannten Person erzählen, warum Sie der/die Richtige für den Job sind, warum Sie ihn unbedingt haben wollen und was Sie in diesem Job ausrichten würden. Wenn es Ihnen leichter fällt, sprechen Sie ihn ins Mobil. Dann im zweiten Schritt glätten Sie den Entwurf, kürzen Sätze, nehmen Dopplungen raus. Ergebnis – ein individuelles Anschreiben.
Beispielanschreiben – extravagant
Eine ganz besonderes Anschreiben lautete einmal:
„als ich Ihre Anzeige gelesen haben, haben meine Aufgaben geleuchtet und mein Herz hat geklopft. Ich wusste, das ist meine Stelle. Seitdem überlege ich, wie ich Sie davon überzeuge. Indem ich Ihnen erzähle, dass ich … Es folgten Punkte, die ihre Expertise untermauert haben. Und der Schlusssatz lautete:
Wenn jetzt ihr Herz klopft und ihre Augen leuchten, sollten wir uns kennenlernen.
N. R.
Natürlich klingt dieses Anschreiben in Ihren Aufgaben vielleicht etwas übertrieben, doch zur Stelle: einer Marketingstelle in einem Erlebnisumfeld und zur Schreiberin passte er hervorragend. Sie bekam den Anruf zwölf Stunden später, wurde eingestellt und ist heute noch sehr glücklich mit ihrem Job. Übrigens war dies die einzige Bewerbung, die sie geschrieben hat, nachdem sie wusste, was sie wollte.
Was ist die Zugabe in der Bewerbung?
Zugaben in Bewerbungen sind neben Arbeitszeugnissen – entweder der letzten zehn Jahre oder die für die stelle relevanten Zeugnisse – Nachweise über Qualifikationen.
Qualifikationsnachweise
Deutschland ist ein Land der Nachweise, was Sie nicht mit einem Zertifikat belegen können, können Sie nicht. So oder so ähnlich wird leider noch in vielen Personalabteilungen gedacht. Trotzdem sollten Sie nicht den ganzen Wust an Nachweisen beilegen. Nicht alles, was Sie an Qualifikationen erworben haben ist für den angestrebten Job relevant, denn nicht alle Kenntnisse sind heute noch aktuell. Die Halbwertzeit von Wissen in einigen Bereichen sinkt wahnsinnig schnell, so die Vorstellung. Allgemein ist die Tendenz – EDV-Wissen verändert sich nach spätestens einem Jahr, ansonsten sollte spätestens nach 3-4 Jahren der Wissensstand aktualisiert werden.
Dementsprechend sollten Sie die Nachweise, die Sie in Ihrer Bewerbung beifügen nach zwei Kriterien prüfen:
- Relevant für den Job?
- Wie lange ist der Wissenserwerb her?
Natürlich gibt es auch Nachweise, die Ihre Gültigkeit nicht verlieren – Ausbildungs- und Studienabschlüsse, Prüfungen, die zur Ausbildung befähigen (AdA-Schein), Führerescheine usw. und diese sollten sie selbstverständlich beilegen, wenn sie zum angestrebten Job passen.
Aber Bedenken Sie weniger ist mehr, Nachweise können bei Bedarf nachgereicht werden.
Arbeitszeugnisse
Ebenso ist eine Bewerbung ohne Arbeitszeugnisse in den meisten Fällen wenig erfolgreich. Kein anderes Land der Welt legt so viel Wert auf schriftliche Aussagen von Exarbeitgebern. In den meisten Ländern wird die Referenz verwendet, die der Arbeitgeber einholt.
Welche Arbeitszeugnisse Sie beilegen hängt von einer kleinen Formulierung ab – aussagekräftige oder vollständige Bewerbungsunterlagen. Zum Beispiel bedeutet vollständig hier auch vollständig. Ab dem letzten Schulzeugnis sollten dann alle Arbeitszeugnisse lückenlos Ihren Werdegang belegen. Anders bei aussagekräftig: Dabei werden nur die Arbeitszeugnisse beigelegt, die Aussagen treffen, die für die angestrebte Stelle relevant sind. Am besten sollten die letzten zehn Jahre belegt werden.
Worauf kommt es an?
Bevor Sie Ihre Arbeitszeugnisse beilegen, werfen Sie noch mal einen Blick auf die wichtigsten Aspekte, um sicher zu gehen, dass diese Ihnen auch wirklich nützlich sind.
- Stimmen Austritts- und Ausstellungsdatum überein?
- Ist die Unterschrift von ranghöheren Personen geleistet worden?
- Keine Tippfehler!
- Ist die Abschlussformulierung vollständig: Austrittsgrund, Bedauern über Ihr Ausscheiden, Dank für Ihre Leistungen (nicht nur für Ihre Mitarbeit) und Zukunftswünsche für „weiterhin viel Erfolg“. Denn wenn eine dieser Aussagen fehlt, setzt das die Zeugnisnote um eine herab. Beim Fehlen der gesamten Abschlussformulierung wird das Zeugnis mit der Note 5 gewertet.
- Passt die Aufgabenbeschreibung zur angestrebten Stelle? Und: Sind die Aufgaben nach Wertigkeit gewichtet? Steht zum Beispiel bei einer Sekretärin die Ablage an erster Stelle, kann es schnell dazu führen, dass ihre leistungen gemindert betrachtet werden.
- Fehlen evtl. Aspekte in der Bewertung, die zu erwarten sind bei Ihrem Aufgabenbereich? Zum Beispiel sollte bei einer Kassiererin die Ehrlichkeit genannt werden. Im zeugnis einer Führungskarft erwartet der Leser konkrete Ergebnisse und auf jeden Fall eine Aussage zur Führungsfähigkeit.
Wenn Sie genau wissen, wer Sie sind, was Sie wollen und sich an die Tipps halten, steht einer erfolgreichen Bewerbung nichts mehr im Weg.
Falls Sie noch Fragen haben oder individuelle Tipps für das Anschreiben schreiben, den Lebenslauf erstellen oder zur Zeugnisinterpretation benötigen: Telefon oder Mail genügt.
Ihre Petra Barsch
Weitere Tipps finden Sie auch in meinem Buch: „Jobhunting Geht doch! Karriere mit Knicken“